Heilpflanzen in der DR Kongo

Ausbildung und Anbau nach anamed-Standards

Portraitfoto — Victorine Mpambu leitet die anamed-Aktivitäten vor Ort © Hilma Simon

Wo? Demokratische Republik Kongo (DR Kongo), Provinzen Kinshasa und Zentralkongo

Wer? Susila Dharma Congo, Projektleiterin: Victorine Mpambu

Was? Seit 2019 fördern wir die Ausbildung zu Anbau und Verarbeitung von Heilpflanzen nach dem Konzept von anamed (Aktion Natürliche Medizin in den Tropen). Heilpflanzen bieten eine alternative, kostengünstige Behandlungsmöglichkeit für einige Krankheiten der notleidenden kongolesischen Bevölkerung im ländlichen Bereich.

Das Interesse war von Beginn an groß, an der von anamed international standardisierten Ausbildung teilzunehmen. Sie umfasst drei einwöchige Ganztagskurse in Theorie und Praxis und eine einwöchige Evaluation der Ergebnisse nach einem Jahr praktischer Erfahrung. Im Anschluss daran gibt es eine Zertifizierung, die zur Qualitätssicherung von den Gesundheitsbehörden anerkannt ist. Für die Durchführung der Seminare und die Abnahme der finalen Zertifizierung konnten wir einen erfahrenen einheimischen Trainer von anamed gewinnen, Augustin Konda.

Hilma Simon in einem Feld — Besuch von Hilma Simon 2023 auf der Farm in Luila, wo die ersten Absolvent:innen eine Art Kooperative für den Anbau von Heilpflanzen gegründet haben © SD Congo

2022 wurde die Evaluation des ersten dreiteiligen MEDNAT genannten Kurses durch Herrn Konda durchgeführt. 16 Kursmitglieder erhielten im Anschluss ihr Zertifikat für die Ausbildung. Diese Absolventen-Gruppe gründete daraufhin einen kleinen Verein und ist mit großem Engagement bei der Sache. Auf einem Gelände in Luila nahe Kinshasa werden mittlerweile 20 verschiedene Heilpflanzen angebaut, u.a. Artemisia annua, das als Prophylaxe für Malaria und Covid-19 genutzt wird. Im Rahmen unserer Unterstützung verpflichtete sich die Gruppe ihrerseits, einen Teil der Produkte bei den von SD unterstützten Gesundheitszentren sowie der Klinik in Kwilu Ngongo anzubieten.

Finanzierung: Eine zweite Ausbildungsreihe ist im Gange. Um die Pflanzen richtig trocknen zu können und im Anschluss Tee, Salben und Pomaden herzustellen, wird aktuell eine Trocknungsanlage aufgebaut. Das Projekt mit allen Komponenten wie anamed-Seminar, Trocknungsanlage, Umzäunung des Geländes in Kwilu Ngongo zum Anbau von Heilpflanzen, Miete eines Lagerraums wird derzeit von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) sowie durch private Spenden unterstützt. Im kommenden Jahr ist das dritte anamed-Seminar geplant und wir freuen uns über jegliche Unterstützung.

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