Fundación Maria Montessori Kindergarten und Schule (Otavalo)

Gemeinsam lernen, ein Inklusions-Projekt im Andenhochland

 

Wo? Ecuador, umgeben von drei Vulkanen befindet sich die Stadt Otavalo im ecuadorianischen Andenhochland auf ca. 2.500 m Höhe.

 

Wer? Dr. Ruth Monica Vaca Ruiz, Psychologin, Gründerin und Projektleiterin

 

Was? Der 1994 gegründete Kindergarten und die daraus entstandene Schule sind die einzigen inkludierenden Bildungseinrichtungen in Otavalo, mit dem Ziel eine nachhaltige Form des Lernens zu realisieren und damit ein sozial gerechtes Angebot für ALLE Jungen und Mädchen – und zwar mit oder ohne Behinderung - sowie deren Familien anzubieten.

Ein klares Zeichen für die Bildungseinrichtung in Otavalo © Danny Großheide
Ein klares Zeichen für die Bildungseinrichtung in Otavalo © Danny Großheide

Im Gegensatz zu staatlichen Einrichtungen geschieht dies in kleinen Klassengrößen, mit Lernmaterialien, die beispielsweise aus der Montessori-Pädagogik stammen. Die pädagogisch und/oder psychologisch ausgebildeten Lehrkräfte unterstützen die Kinder individuell, was von den Besuchern der Schule immer wieder als sehr warmherzig beschrieben wird.

 

Die derzeit 32 Schüler*innen werden in ausreichend großen Klassenräumen unterrichtet. Es gibt eine Küche, aus der die Jungen und Mädchen einmal am Tag warmes Essen bekommen, was sehr wichtig für sie ist. Es gibt auch Physiotherapie- und Computerräume und eine Bibliothek, die mit gespendeten Büchern eingerichtet wurde.

Auf dem großen Schulhof können die Kinder Spielgeräte nutzen und sich frei bewegen. Die Jungen und Mädchen wählen selbst Aktivitäten, z.B. Körperausdruck, Malen, Singen und Basteln. Die Eltern werden in regelmäßigen gemeinschaftlichen Arbeitseinsätzen einbezogen, den sogenannten „Mingas“. Dabei werden Schulgebäude und Inventar von allen gemeinsam renoviert. Neben dem Unterricht bietet Projektleiterin Dr. Monica Vaca Beratung und Therapie an, für Kinder mit Lernschwierigkeiten oder für Eltern, die sich in sozialen Problemsituationen befinden.

Gemeinsam von Eltern und LehrerInnen verschönert © Danny Großheide
Gemeinsam von Eltern und LehrerInnen verschönert © Danny Großheide

Finanzierung: Das größte Problem stellen die Armut der überwiegend indigenen Familien und die unzureichende staatliche Versorgung für alle Jungen und Mädchen in Otavalo dar. Dieses strukturelle Problem kann langfristig nur durch eine gesicherte Grundfinanzierung durch das Bildungsministerium in Ecuador überwunden werden. Als Voraussetzung dafür musste die Schule in eine Stiftung umgewandelt werden. Dies ist mit Spendengeldern von SD schon vor Jahren geschehen. Eine staatliche Finanzierung ist allerdings nicht absehbar.

 

Die Corona-Pandemie bringt nicht nur das Projekt, sondern besonders auch die Kinder - vor allem die Kinder mit Behinderung - in ernsthafte Gefahr. Otavalo lebt vom Tourismus und der findet aktuell nicht statt. Die indigenen Familien sind arm. Viele Eltern arbeiten als Papiersammler*innen oder Eisverkäufer*innen und verdienen zurzeit kein Geld. Rücklagen konnten nie gebildet werden, so dass die Eltern der Otavalo-Schulkinder und viele Menschen generell auf Hilfe angewiesen sind. Die Versorgung der Kinder ist gefährdet, da Arztbesuche, Therapien und die Aufrechterhaltung der Grundversorgungen wie Ernährung oder Bildung jetzt extrem schwierig sind. Der Lockdown ist umfassender als bei uns, die Schule ist geschlossen.
Die Projekt-Lehrer*innen besuchen die Kinder zu Hause regelmäßig und erkundigen sich nach dem gesundheitlichen Zustand sowie der allgemeinen Lage in den Familien und suchen nach Lösungen.

 

Projektbetreuerin: Henny Willecke

 

Spendenkonto:

Susila Dharma - Soziale Dienste e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort "Otavalo"

IBAN: DE65251205100007464000

BIC: BFSWDE33HAN