ASFEMAC / Mariwal

Frauenkooperative: Herstellung und Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte, Arbeit mit Heilpflanzen

Wo? Westafrika, Kamerun, Stadtrand von Douala

Wer? Projektleiterin vor Ort: Dorothee Lissom

Was? Die Frauengruppe ASFEMAC gibt es seit ca. 17 Jahren. Sie besteht aus etwa 50 Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren, die am Stadtrand von Douala gemeinsam landwirtschaftliche Produkte anbauen und verkaufen. Wesentlich ist dabei der Anbau und das Verarbeiten von Maniok zu Stärke. Damit verdienen die Frauen im Jahr ca. 6.000 Euro.

Die Frauengruppe ASFEMAC © Waltraut Biester

Für die Verarbeitung des Manioks wird Wasser benötigt, in regenreichen Zeiten des Jahres kein Problem. Zu Trockenzeiten entstehen jedoch Engpässe. Deshalb entschieden wir uns, die Frauen mit dem Bau eines Brunnens zu unterstützen, der sie von Trockenheit und unregelmäßiger öffentlicher Versorgung unabhängig macht.

Erste Bemühungen im Dezember 2012 kostengünstig einen Brunnen zu bohren, schlugen trotz großer Anstrengungen fehl, weil der Boden zu steinig war.

Bohrarbeiten nach Wasser © Waltraut Biester

Es wurde ein weiterer Antrag auf Förderung gestellt, diesmal zur Finanzierung eines wesentlich teureren Tiefbohrbrunnens. Inzwischen fließt das Wasser aus drei Entnahmestellen. Die abschließend eingebaute Solarpumpe kann dreimal täglich je 3 Kubikmeter Wasser befördern, so dass sowohl die Frauen von ASFEMAC als auch 30 Familien, d.h. insgesamt ca.200 Personen aus der Nachbarschaft sich mit sauberem Wasser versorgen können.

Schauen Sie selbst: Wasser ohne weite Wege und Produktion von Maniok.

Finanzierung

Z.B. Kosten für den Tiefbohrbrunnen: 18.800 Euro. Dank der Spende einer Solarpumpe durch die Firma Lorentz anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums reduzierten sich die Kosten um 2.134 Euro. Die restlichen Kosten wurden durch einen Förderbetrag

der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) und weitere zweckgebundene Spenden durch SD abgedeckt. Ein Großteil der Spenden war nach Erscheinen des Artikels „Wasser ohne weite Wege“ in der Zeitschrift chrismon eingegangen, 500 Euro trugen die Frauen aus eigenen Mitteln zu den Kosten bei.Derzeit unterstützen wir ASFEMAC durch die Finanzierung von Fortbildungen und Kleinkrediten.

erste Microkreditnehmerin: Marguerite Badjeck, 2013 © Waltraut Biester

Kleinkredite in Höhe von 76 bis 457 Euro haben seit 2011 aus einem Topf von insgesamt 2635 Euro zwölf Frauen erhalten und zum großen Teil zurück gezahlt. Kleine selbständige Geschäfte konnten so etabliert werden, z.B. Marguerite hat sich einen Tiefkühlschrank angeschafft, in dem sie Fische kühlt hält und damit besser ihren Verkauf gegrillter Fische auf einem kleinen Straßenmarkt gestalten kann.

Abschluss Heilpfanzenseminar bei anamed in Bamenda deutsche Teilnehmerin: Ute Reher © Waltraut Biester

Fortbildungen im anamed Zentrum in Bamenda (Aktion natürliche Medizin) bezogen sich auf die Arbeit mit Heilpflanzen, wie man sie anbaut, erntet und zu medizinischen Zwecken einsetzen kann.

Seitdem bauen die Frauen Heilpflanzen an, z.T. um die eigenen Häuser herum, z.T. gemeinsam auf einem 500 qm großen Feld. Wichtige Heilpflanzen sind Artemisia (wirksam gegen Malaria), Moringa (gegen Mangelernährung), Aloe Vera und Cassia Alata. Heilerfolge besonders mit Artemisia .

Wunsch der Frauengruppe ist, weitere 500qm Land zu kaufen, um zusätzliches Land für das Anpflanzen von Heilpflanzen zu haben. Die Kosten in Höhe von 4700 Euro sollen bei der Schmitz Stiftung beantragt werden.

Schauen Sie die Filme: Asfemac 2017 + Natürliche Medizin in den Tropen , Flüssige Seife herstellen und Cassia Alata